Ein Schutz gegen die Tröpfcheninfektion an der Spaltlampe

Sicherheit für die Augenärzte UND die Patienten

Ein Schutz gegen die Tröpfcheninfektion an der Spaltlampe

Peter Heiduschka, Jost Lauermann, Friederike Bosche, Nicole Eter

Um den Schutz von Mitarbeitern und Patienten vor einer Übertragung des Sars-CoV-2 Virus über eine Tröpfcheninfektion zu erhöhen, hat Prof. Dr. Heiduschka der Klinik für Augenheilkunde des Universitätsklinkums Münster, der Laborleiter und einigen KollegInnen,  in Zusammenarbeit mit der Werkstatt des Universitätsklinikums einen Schutzschild entworfen, welcher unkompliziert an Spaltlampen angebracht werden kann. 

Gegenwärtig bereitet das neuartige Sars-CoV-2 Virus unserer Gesellschaft ernsthafte Probleme. Eine wesentliche Ursache ist neben den immer noch fehlenden Möglichkeiten zur Behandlung und Impfung die leichte Übertragbarkeit des Virus über die Tröpfcheninfektion, besonders wenn der Abstand zwischen den Personen nicht genügend groß ist. Ein besonders problematischer Fall ist die augenärztliche Untersuchung an der Spaltlampe, bei welcher der Abstand zwischen dem Augenarzt und den Patienten gerade mal nur ca. 30 cm beträgt.

Im Netz kursieren deshalb bereits viele Ideen, wie die Gefahr einer Tröpfcheninfektion verringert werden kann, indem zwischen dem Patienten und dem Augenarzt eine als „Tröpfchenschutz“ fungierende Folie bzw. ein Schutzschild angebracht wird. Wir haben uns ebenfalls zu diesem Thema Gedanken gemacht und einen Schutzschild entworfen, welcher unkompliziert an die in den meisten Praxen verwendete Spaltlampe von Haag-Streit BQ 900 angebracht werden kann. Anhand eines Prototyps testeten wir zunächst die Eignung des Schutzschildes, denn es darf natürlich nicht die Untersuchung des Patienten behindern, bei welcher der Augenarzt mit der Hand um die Spaltlampe herum an das Auge des Patienten oder an die Schraube zur Veränderung der Spaltweite gelangen muss.

In der nebenstehenden Abbildung ist die technische Zeichnung der anhand der Testung des Prototyps optimierten Version des Schutzschildes gezeigt. Die feinmechanische Werkstatt des Universitätsklinikums Münster fertigte nach dieser Zeichnung eine Reihe solcher Schutzschilde, mit denen wir alle Spaltlampen unserer Klinik ausgestattet haben. Er besteht aus klarem PVC, ist also durchsichtig. Die Dicke kann variabel gestaltet werden, wir verwendeten Material von 3 bis 4 mm Dicke. Auf Grund des verwendeten Materials kann der Schutzschild mit den üblichen alkoholhaltigen Desinfektionsmitteln abge-wischt werden, ohne dass der Schutzschild leidet.

Der Schutzschild wird an die Spaltlampe angebracht, indem das Okularteil abgenommen wird und es durch die auf der Zeichnung erkennbare Öffnung hindurchgesteckt wird. Messungen an den verschiedenen bei uns vorhandenen Spaltlampen ergaben einen Durchmesser des Okularteils zwischen 74,8 mm und 76,2 mm. Um eine gewisse Beweglichkeit des Schutzschildes zu gewährleisten, entschieden wir uns bei der Öffnung für einen Durchmesser von 77 mm.

An der Unterseite des Schutzschildes ließen wir eine Aussparung, um eine leichte Bedienbarkeit des Lenkhebels zu ermöglichen.

Die nächsten Abbildungen zeigen das Aufstecken des Schutzschildes an das Okularteil der Spaltlampe sowie die Ansicht nach der Montage des Schutzschildes.