Stellungnahme der DOG zu COVID-19

Das deutsche Gesundheitswesen steht vor nie dagewesenen Herausforderungen!

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Das deutsche Gesundheitswesen steht vor nie dagewesenen Herausforderungen, die uns mit Situationen und Fragestellungen konfrontierten, die für uns alle neu und ungewohnt sind, und die gleichzeitig in ihrer potentiellen Tragweite erhebliche Auswirkungen haben können. Die Informationslage ist wie die pandemische Entwicklung hochgradig dynamisch. Das betrifft auch die Erkenntnisse über das Virus, die von ihm ausgelöste Erkrankung und die Auffassung darüber, welche Maßnahmen zu seiner Eindämmung sinnvoll und geeignet sind. Was heute noch sinnvoll und richtig erscheint, mag morgen bereits überholt und veraltet sein. Wir erleben Experten, deren Meinungen sich ergänzen, sich widersprechen, modifiziert, geändert und z.T. wieder verworfen werden. Einschneidende Maßnahmen werden ergriffen, um bald darauf verschärft zu werden.

Dieses vorausgeschickt gibt das Geschäftsführende Präsidium der DOG folgende Empfehlungen für Augenärztinnen und Augenärzte ab:

  • Jede Ärztin und jeder Arzt ist angesichts der hochgradig dynamischen Lage aufgerufen, sich laufend umfassend zu informieren und alle Informationen selbstverantwortlich zu bewerten, abzuwägen und zu entscheiden. Die DOG will dabei helfen, ist sich aber bewusst, dass Informationen heute schneller denn je veralten. Wir verweisen unten auf einige Informationsquellen. Diese Liste ist allerdings nicht als abschließend zu verstehen. Es ist essentiell, dass Sie sich laufend selbst ein Bild von der Lage machen und dann angemessen entscheiden und handeln.
  • Oberstes Ziel ist es derzeit, die Ausbreitung des Virus in der Bevölkerung einzudämmen. Dies kann nur gelingen, wenn sich alle an die dazu getroffenen erforderlichen Maßnahmen halten. Dazu sind Sozialkontakte auf das notwendige Minimum zu reduzieren, um potentielle Übertragungsketten zu kappen.
  • Als Ärzte sind wir allen Patienten verpflichtet, auch den derzeit und in Zukunft an Covid19 Erkrankten. Bei allen Entscheidungen, die wir treffen, muss deren Wohl und Gesundheit immer auch berücksichtigt werden.
  • Knappe Ressourcen müssen geschont werden.
  • Menschen sollten grundsätzlich zu Hause bleiben. Das gilt natürlich auch für Patienten. Sie sollten Versorgungseinrichtungen nur aufsuchen, wenn es unbedingt erforderlich ist. Das betrifft etwa unaufschiebbare Kontrolluntersuchungen, Therapien wie IVOM oder Eingriffe bei Notfällen.
  • Die Notfallversorgung muss aufrechterhalten bleiben. Ebenso muss selbstverständlich die Versorgung von Patienten aufrecht erhalten bleiben, deren Behandlungen nicht ohne das Risiko bleibender Sehverluste für mehrere Wochen bzw. Monate verschoben werden kann.
  • Alle elektiven Eingriffe und Konsultationen sollten bis auf weiteres unterbleiben.
  • Vor der Durchführung von diagnostischen und therapeutischen Maßnahmen muss streng abgewogen werden, was höher einzuschätzen ist: Das Risiko einer potentiellen Übertragung oder der Nutzen für den Patienten.

Diese Krise verlangt uns vieles ab. Wir danken Ihnen dafür, dass Sie Ihren Beitrag dazu leisten, dass wir sie gemeinsam – als Gesellschaft und Gemeinschaft – meistern und überstehen.

Bleiben Sie gesund!

Das Geschäftsführende Präsidium der DOG:

Prof. Dr. Hans Hoerauf
Prof. Dr. Claus Cursiefen
Prof. Dr. Hagen Thieme
Prof. Dr. Frank Holz
Prof. Dr. Thomas Kohnen
Prof. Dr. Thomas Reinhard