Sonnenfinsternis 2015 DOG warnt: Nur mit Spezialbrille in den Himmel blicken

München, 19. März 2015 – Irreparable Netzhautschäden und der Verlust der Sehkraft drohen, wenn die für den 20. März angekündigte partielle Sonnenfinsternis ohne Spezialbrille verfolgt wird. Insbesondere Lehrer sollten dafür Sorge tragen, dass ihre Schüler dieses  Naturschauspiel  nur mit einer Schutzbrille mit erkennbarem CE-Zeichen  verfolgen. Darauf weist die  Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) aufgrund zahlreicher...

München, 19. März 2015 – Irreparable Netzhautschäden und der Verlust der Sehkraft drohen, wenn die für den 20. März angekündigte partielle Sonnenfinsternis ohne Spezialbrille verfolgt wird. Insbesondere Lehrer sollten dafür Sorge tragen, dass ihre Schüler dieses  Naturschauspiel  nur mit einer Schutzbrille mit erkennbarem CE-Zeichen  verfolgen. Darauf weist die  Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) aufgrund zahlreicher Anfragen kurz vor dem Ereignis noch einmal hin. Das Gefährliche ist, dass Netzhautschäden zunächst keine Schmerzen verursachen – sie werden erst dann wahrgenommen, wenn es bereits zu spät ist.

 

Am Freitag den 20. März 2015 kommt es ab 9.30 Uhr zu einem besonderen Naturschauspiel: Über Deutschland schiebt sich der Mond vor Sonne und bedeckt dabei über 80 Prozent von ihr – die Rede ist von der partiellen Sonnenfinsternis. Diese sollte jedoch ausschließlich mit Spezialbrille verfolgt werden. „Ohne einen geeigneten Schutz für die Augen drohen  irreparable Netzhautschäden, im schlimmsten Fall sogar Erblindung“, warnt Professor Dr. med. Christian Ohrloff, Mediensprecher der DOG. Grund dafür sind Sonnenstrahlen, die durch die Linse und gewölbte Hornhaut des Auges gebündelt werden. „Die Netzhaut kann dadurch regelrecht verbrennen“, betont der Experte. Die DOG empfiehlt insbesondere Lehrern, die mit ihren Schulklassen für die Sonnenfinsternis auf den Schulhof gehen, sich gut vorzubereiten. „Sie sollten darauf achten, dass jedes einzelne Kind eine passende Schutzbrille trägt. Eine normale Sonnenbrille reicht nicht aus. “, erklärt Ohrloff.  Außerdem sei es wichtig, dass diese beim Rumtoben  nicht verrutscht, da der Schutz  dann nicht mehr gewährleistet  ist.

 

Das Tückische: Schäden an der Netzhaut werden erst dann bemerkt, wenn sie bereits irreparable zerstört wurde. „ Sobald Betroffene merken, dass sie nach dem Blick in die Sonnenfinsternis Buchstaben nicht mehr klar erkennen können, sollten sie  umgehend einen Augenarzt aufsuchen“, sagt Ohrloff. Bei der letzten Sonnenfinsternis im Jahr 1999 hatten 3 000 Patienten im Anschluss Augenprobleme. Um es jedoch erst gar nicht so weit kommen zu lassen, sollte das Naturspektakel ausschließlich mit Schutzbrille oder im Planetarium verfolgt werden. Sonnenbrillen, Skibrillen oder getönte Scheiben bieten bei einer Sonnenfinsternis  keine ausreichende  Sicherheit für das Augenlicht. Auch bei Schutzbrillen von der letzten Sonnenfinsternis ist Vorsicht geboten: „Das Material der Spezialfolie könnte im Laufe der Zeit feine Risse gebildet haben. Bevor man also die Brillen von 1999 einfach verwendet, sollte man diese auf mögliche kaputte Stellen kontrollieren“, sagt der DOG-Experte.