DOG-Kongress: VitreoSub gewinnt Ophthalmo-Pitch

VitreoSub ist ein gelierendes Hydrogel, das als dauerhafter Glaskörper-Ersatz mit Potenzial für Wirkstofffreisetzung und Zelltherapie von einem Team des David J Apple Laboratory der Universitätsaugenklinik Heidelberg entwickelt wurde. Auf dem DOG-Kongress überzeugte das vielversprechende Projekt sowohl die hochkarätig besetzte Fachjury als auch das Publikum und gewann den Ophthalmo-Pitch.

DOG-Kongress: VitreoSub gewinnt Ophthalmo-Pitch

Um innovative Projekte und bahnbrechende Ideen in der Ophthalmologie zu fördern, initiierte die DOG auf ihrem Kongress in Berlin im Rahmen ihrer Innovationsinitiative unter anderem den Ophthalmo-Pitch. Ziel der Initiative ist es, eine Plattform zu schaffen, die Innovationen fördert, den Wissenstransfer beschleunigt und den wissenschaftlichen Nachwuchs gezielt unterstützt.

Für den Pitch bewarben sich 21 Projekte, von denen fünf für den Ophthalmo-Pitch ausgewählt wurden. Sie präsentierten sich auf der Bühne im Auditorium von Graefe einer Jury aus Ärzt*innen, Industrievertreter*innen, Förderinstitutionen und Gründer*innen sowie vor dem Kongresspublikum. Am überzeugendsten verlief die Präsentation von Dr. Maximilian Hammer, der VitreoSub vorstellte – ein Hydrogel-Glaskörperersatzstoff, der zugleich eine Plattformtechnologie für die kontrollierte Wirkstofffreisetzung im Glaskörperraum darstellt.

Fachjury, DOG-Kongresspräsident Prof. Dr. Siegfried Priglinger und Dr. Maximilian Hammer bei der Präsentation von VitreoSub

Das Team VitreoSub zeichnet sich durch die seltene Symbiose aus Augenheilkunde, Chemie und Pharmazie an einem der erfolgreichsten biopharmazeutischen Standorte Deutschlands aus: Neben dem David J Apple Laboratory der Universitätsaugenklinik Heidelberg (Dr. Maximilian Hammer, Prof. Dr. Gerd Auffarth) besteht das Projektteam aus Chemikern (Prof. Dr. Walter Mier, Dr. Sabrina Wohlfart) und Pharmazeuten (JunProf. Dr. Philipp Uhl).

Drei Fragen an Projektleiter Dr. Maximilian Hammer

Was bedeutet der Gewinn für Sie und Ihr Team?

Der Titelgewinn, vergeben nicht nur von einer hochkarätigen Jury, sondern auch vom Publikum, zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Die Entwicklung und Translation solcher komplexen Projekte ist langwierig und der Gewinn gibt dem ganzen Team wieder ein wichtiges Zeichen, dass sich der langfristige Einsatz lohnt.

Inwiefern ist VitreoSub mehr als ein Glaskörper-Ersatz?

Allgemein konkurrieren alle Neuentwicklungen mit dem Goldstandard des Felds. Im Falle der Hydrogel-Glaskörperersatzstoffe sind das die Silikon-Öle. Ich glaube, um tatsächlich Anwendung zu finden und gegen die sehr einfach handhabbaren Silikon-Öle zu konkurrieren, bedarf es gleichzeitig einer weiteren Funktion. Der Vorteil unseres Hydrogels ist die gleichzeitige, individualisierte Pharmakotherapie. Sollten wir diesen Ansatz in den nächsten Jahren in klinischen Studien bestätigen können, werden aus meiner Sicht mehr Kollegen den Schritt wagen und die neuen Materialien ausprobieren.

Wie sehen die weiteren Planungen zu VitreoSub aus?

Aktuell schließen wir die präklinischen Studien im Tiermodell ab. Im Anschluss werden wir uns noch intensiver mit der Regulatorik und den Zulassungsvoraussetzungen beschäftigen, um erste Studien mit Patienten nach Genehmigung der Ethikommission durchführen zu können. Hier gehören Thematiken dazu, die erst einmal von der Klinik wegführen, wie zum Beispiel Lagerfähigkeit, anhaltende Sterilität und so weiter. Dank der Innovate! Academy der Joachim Herz Stiftung haben wir hier Experten an unserer Seite, die uns beraten.

Ein Interview mit Dr. Maximilian Hammer zum Thema Glaskörperersatzstoffe & Floater sehen Sie hier: