Podcast Retina View: Wenn falsche Baupläne zu Sehverlust führen – Proteinbiosynthese und Zelltod

In der aktuellen Folge von „Retina View“ ist Dr. Thorsten Mosler zu Gast, jetzt Teamleiter in der Arbeitsgruppe von Prof. Ivan Dikic am Institut für Biochemie II (IBC2) der Goethe-Universität Frankfurt. Der Podcast wirft einen Blick auf aktuelle Forschungsergebnisse, die zeigen, wie eine verlangsamte Bearbeitung von Protein-Bauanleitungen zum Zelltod führen kann – ein Prozess, der weitreichende Bedeutung für das Verständnis neurodegenerativer Erkrankungen haben könnte.

Dr. Thorsten Mosler
Dr. Thorsten Mosler

Die Studie identifiziert das Protein USP39 als essenziellen Stabilitätsfaktor des Spleißosoms. Sein Fehlen führt zu fehlerhaften mRNA-Verarbeitungen und dem Absterben von Netzhautzellen. Die Arbeiten könnten erklären, wie bestimmte Mutationen zu Retinitis pigmentosa führen.

Dr. Thorsten Mosler promovierte in der Arbeitsgruppe von Petra Beli am IMB Mainz, wo er sich intensiv mit der Rolle von R-Loops und DNA-Schadensreparatur beschäftigte. Heute bringt er seine Expertise im Bereich der quantitativen Proteomik in Frankfurt ein – unter anderem bei der Erforschung jener molekularen Mechanismen, die Zellen in den Tod treiben, wenn ihre Proteinproduktionsmaschinen ins Stocken geraten. 

„Ich finde es wichtig, dass auf der Basis von Grundlagenforschung neue klinische Perspektiven entstehen", so Dr. Mosler in dem Podcast. "Allerdings gehört meines Erachtens auch ein realistisches Management der Erwartungshaltung gehört. Ich hoffe, dass wir mit unserer Publikation einen Beitrag leisten können, um das Interesse an der Behandlung von Retinitis Pigmentosa zu erhöhen und neue Angriffspunkte zu schaffen.“

  • Was genau passiert, wenn Transkription und Translation aus dem Takt geraten?
  • Welche molekularen Warnsysteme schlagen Alarm – und wann ist es zu spät?
  • Und was bedeuten diese Erkenntnisse für die Medizin von morgen?

Antworten darauf gibt’s in dieser spannenden Folge – direkt aus der Welt der molekularen Zellbiologie.

Zum Podcast Retina View.

Über das Institut

Das Institut für Biochemie II (IBC2) ist Teil des Gustav Embden-Zentrums der Biochemie auf dem Campus Niederrad der Goethe-Universität Frankfurt. Neben der biochemischen Ausbildung von Medizinstudierenden steht dort die grundlagenorientierte biomedizinische Forschung im Fokus – mit Themen wie zellulärer Signalweiterleitung, Qualitätskontrolle, Autophagie und Krankheitsmechanismen bei Krebs, neurodegenerativen Erkrankungen und Infektionen. 

Das IBC2 ist ein zentraler Akteur in nationalen und internationalen Forschungsverbünden.

Weiterführende Informationen finden Sie hier: „Langsame Bearbeitung von Protein-Bauanleitungen führt zu Zelltod”  

 




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