Ab jetzt wird durchgesehen! IOL Experience mit RALV® auf der DOC
Die von 1stQ angebotene IOL Experience mit RALV (Real Artificial Lens Vision) ermöglicht ein präoperatives Probesehen mit echten IOLs und bietet Presbyopiepatienten mit Wunsch nach Brillenfreiheit eine präzise Vorhersage des CLE-Ergebnisses. Auf der DOC finden dazu am 1stQ Stand diverse Aktivitäten statt. Neben spannenden Booth Lectures zu den Real World Erfahrungen mit der IOL Experience, können Besucher IOL individuell probesehen sowie ihre visuelle (sensorische) Dominanz mit RALV bestimmen.

Präoperativer Blick durch echte IOLs
Die Geräteinnovation RALV (Hersteller: DEZIMAL GmbH) verfügt über ein komplexes Linsensystem, in das handelsübliche IOLs per Shuttle eingeschoben werden (Abb. 1). Die körpereigene Linse wird durch das Linsensystem des Gerätes neutralisiert. So entsteht ein realer Seheindruck durch echte IOLs und die Patienten erhalten präoperativ einen subjektiven Eindruck der optischen Charakteristik unterschiedlicher IOL-Typen. Zusätzlich können quantitative Messungen von Visus, Kontrast und Halos bzw. Glare durchgeführt werden. Die Messungen können digital dokumentiert und nach dem Linsentausch wiederholt werden. Der Einsatz von RALV kommt insbesondere bei Presbyopiepatienten mit klarer Linse infrage. In Studien wird derzeit getestet, inwieweit RALV auch für Kataraktpatienten anwendbar ist.
1stQ bietet zudem einen standardisierten Praxisworkflow mit unterstützenden digitalen Tools zur Patientenselektion und -aufklärung an, um die patient experience bei CLE so effizient wie möglich zu gestalten.
Abb. 1: RALV® (Real Artificial Lens Vision) als vereinfachte schematische Zeichnung mit eingesetzter IOL und Darstellung des IOL-Shuttles mit der trifokalen Zweilinsenlösung Liberty² von 1stQ. Copyright DEZIMAL GmbH, 2024
Erste Praxiserfahrungen
Erste Erfahrungen aus der Augenarztpraxis Dörner & Dörner in Bocholt deuten auf eine hohe Akzeptanz und ein großes Interesse seitens der Patienten hin. Ärzte profitieren laut Dr. Friederike Dörner vor allem durch einen enormen Zugewinn an Beratungs- und Ergebnissicherheit. Für sich sieht sie einen weiteren Vorteil darin, sich nicht mehr ausschließlich auf Herstelleraussagen zur optischen Qualität und Leistung einer IOL verlassen zu müssen. Stattdessen können Ärzte IOLs selbst testen und in der Beratung somit optimal auf die individuellen Bedürfnisse der Patienten eingehen.
Eine weitere Erkenntnis betrifft die sensorische Dominanztestung, die mit RALV einfach durchzuführen ist und die für das subjektiv beste Sehergebnis entscheidend sein kann. Denn für die generelle Sehqualität, aber insbesondere auch für die Wahrnehmung von Halos und Glare kann die visuelle Dominanz eine wichtige Rolle spielen.1, 2, 3 Zu diesem Thema besteht auf der DOC vom 15. bis 17. Mai am 1stQ Stand (Halle 7A, E5) die Möglichkeit, die eigene visuelle Dominanz (motorisch vs. sensorisch) mit RALV zu bestimmen. Interessierte Kongressbesucher sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.
Weitere empirische Daten zur IOL Experience mit RALV werden zzt. erhoben, unter anderem zur Patientenzufriedenheit und -kommunikation, zur Workfloweffizienz und zur Häufigkeit, mit der sich Patienten für multifokale IOLs entscheiden.
Booth Lectures zum klinischen Alltag mit der IOL Experience
Mehr Erkenntnisse zum Einsatz der IOL Experience mit RALV im klinischen Alltag werden in den 1stQ Booth Lectures vorgestellt:
- „Einsatzmöglichkeiten der IOL Experience mit RALV® im klinischen Alltag“
– Prof. Dr. Martin Spitzer, Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (15.05., 12-12:30 Uhr) - „RALV® meets Real World: Erwartungen und Erkenntnisse bei der Einführung der IOL Experience mit RALV in einer Praxis“
– Dr. Friederike Dörner, Augenärztliche Gemeinschaftspraxis Dörner & Dörner, Bocholt (16.05., 12-12:15 Uhr) - „RALV® meets Real World: RALV – die subjektive Dimension der IOL Bewertung”
– Prof. Dr. Gangolf Sauder, Charlottenklinik für Augenheilkunde, Stuttgart (16.05., 12:15-12:30 Uhr)
Präzise Vorhersage für anspruchsvolle Patienten
Die für eine CLE infrage kommenden Presbyopiepatienten mit Wunsch nach Brillenfreiheit stellen eine besonders anspruchsvolle Patientengruppe dar. Sie passen in das Bild des Downagings. Dabei handelt es sich um das Phänomen, dass sich Menschen mit zunehmenden Alter immer jünger fühlen und ein gesteigertes Interesse an Ästhetik und Selbstoptimierung aufweisen.4, 5 Laut Zukunftsforschung entwickelt sich das Downaging zum Megatrend.5 Daher ist zu erwarten, dass auch die Anfrage nach CLE zur Presbyopiekorrektur weiter ansteigen wird. Umso wichtiger ist es, dass das Ergebnis einer CLE zuverlässig vorhergesagt werden kann. Die IOL Experience mit RALV vom Mannheimer Spezialist für Linsenchirurgie bietet genau das an.
In der Zulassungsstudie konnte die präzise Vorhersagbarkeit bereits bestätigt werden.6 Prof. Gangolf Sauder von der Charlottenklinik für Augenheilkunde in Stuttgart und sein Team haben bei 49 Augen präoperative Messungen mittels RALV von Visus, Kontrast und Halos / Glare mit postoperativen Messungen mittels RALV und Refraktionsbrille verglichen. Zwischen den präoperativen und postoperativen Messungen von Visus und Kontrast gab es keinen signifikanten Unterschied. Die quantitativen Messungen von Halos / Glare stimmten mit einer Abweichung von maximal 5 Prozent prä- und postoperativ überein. Eine Studie des Forschungszentrums David J. Apple Center for Vision Research in Heidelberg zeigte zudem, dass mit RALV ermittelte Defokuskurven für monofokale, EDOF und multifokale IOLs dem zu erwartenden charakteristischen Verlauf dieser drei IOL-Optiken entsprachen.7
Vorteile: Machen Sie sich Ihr eigenes Bild auf der DOC
Dank der IOL Experience können Presbyopiepatienten mit dem Wunsch nach Brillenfreiheit zum ersten Mal vorab erleben, wie sie nach einer CLE mit IOLs sehen werden. So können sie selbstbestimmt entscheiden, welche Vor- und Nachteile der verschiedenen IOL-Optiken für sie persönlich die wichtigste Rolle spielen. Ärzte und deren Teams müssen nicht mehr nur erklären, was die Patienten nach einer CLE möglicherweise erwartet und was ohne Probesehen eh nur schwer vorstellbar ist. Weitere Vorteile aus ärztlicher Sicht:
- Sicherheit bei Beratung und Planung von CLE/RLE
- Erleichterte und verbesserte Kommunikation mit Patienten
- Effizienter Workflow für den gesamten Prozess der CLE
- Frühzeitige und gesicherte Patientenselektion für CLE-Kandidaten
- Optimiertes Erwartungsmanagement und hohe Vorhersagbarkeit des OP-Ergebnisses
Referenzen
(1) Knecht VA et al. Partial monovision achieved by unilateral implantation of a multifocal add-on lens with bilateral pseudophakia: evaluation and results. Graefes Arch Clin Exp Ophthalmol 2022;260(8):2753–2762.
(2) Knecht VA. Partielle Monovision durch die unilaterale Implantation einer multifokalen Add-on Linse bei beidseitiger Pseudophakie: Auswertung und Ergebnisse. Diss. Staats-und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, 2022.
(3) Eine RALV-Studie zur Auswirkung von sensorischer Dominanz auf die Wahrnehmung von optischen Nebenphänomenen und die generelle Sehqualität mit IOL läuft zum Zeitpunkt dieser Veröffentlichung
(4) Taylor P et al. Growing Old in America: Expectations vs. Reality. Pew Research Center 2009.
(5) Dr. Eike Wenzel – Institut für Trend- und Zukunftsforschung (ITZ), Symposium-Vortrag DOC 2024 „Augenchirurgie in Zeiten des Downagings und der Selbstoptimierung“
(6) Prof. Dr. Gangolf Sauder – Charlottenklinik für Augenheilkunde Stuttgart, Symposium-Vortrag DOC 2024 „Macht RALV® den Linsentausch vorhersagbar? Daten & Erfahrungen aus der Zulassungsstudie“
(7) Wu Z et al. Correlation of intraocular lens optical quality and the range of vision with visual function obtained with a novel look-through intraocular lens simulator. David J Apple Center for Vision Research, Heidelberg University Eye Clinic et al. [Manuscript submitted for publication]