Großartige Auktion in der KÖNIG GALERIE für PRO RETINA

Bei der Kunstauktion RETINALE zugunsten von PRO RETINA Deutschland e. V. am 11.4.2024 in der KÖNIG GALERIE brachte Auktionator Kilian von Seldeneck in St. Agnes über 20 Werke herausragender Künstlerinnen und Künstlern für PRO RETINA Deutschland e. V. unter den Hammer. Die Hände flogen bei Werken von Elvira Bach, Hans-Peter Adamski, Otto Piene, Günther Uecker, Hödicke u.v.m. in die Höhe und sorgten für ein fulminantes Ergebnis.

Auktionator Kilian von Seldeneck. Bild: PRO RETINA
Auktionator Kilian von Seldeneck. Bild: PRO RETINA

Die Auktion in der KÖNIG GALERIE in Berlin hat gezeigt, dass der vermeintliche Widerspruch zwischen Kunst und Sehbehinderung vor allem eine Barriere in den Köpfen ist, die überwunden werden kann. So wie Johann König, der als Kind bei einem Unfall sein Augenlicht verlor und dennoch einen kometenhaften Aufstieg in der Kunstwelt hinlegte. 300 Gäste erlebten einen Abend mit Einblicken in ein Leben mit Netzhauterkrankungen.

Dario Madani, Geschäftsführer von PRO RETINA, ließ die Gäste in einer bewegenden Rede daran teilhaben, wie er als blinder Mensch sich den Zugang zu Lebensbereichen erschlossen hat, die blinden Menschen vermeintlich nicht zugänglich sind, wie auch die Welt der Kunst. Er machte deutlich, dass mutmaßlich unüberwindbare Grenzen überwunden werden können und wie trotz eines Handicaps ein selbstbestimmtes Leben gelingen kann: „Ein Event wie die RETINALE zeigt, wie wichtig es ist, dass wir uns nicht mit vermeintlichen Gewissheiten und Sachverhalten abfinden. Kunst und Sehbehinderung sind keine zwei separaten Welten, die nicht zusammenpassen. Wenn wir die Mauern in unseren Köpfen einreißen, gewinnen wir eine neue Perspektive und erkennen Wege, um Menschen mit Sehbehinderung die Teilhabe zu ermöglichen.“ Gerade die Kunst, so Madani, hilft, Mauern einzureißen. Denn viele Künstlerinnen und Künstler brechen alte Gewissheiten auf, wagen neue Perspektiven und ebnen damit den Weg zu einem neuen Blick auf die Welt.

Dario Madani, Geschäftsführer von PRO RETINA

In seiner Begrüßungsrede gab sich König nachdenklich und berichtete von seinem Weg als sehbehinderter Junge in einer Blindenschule, der Angst davor bekam, nur wenig Wahlmöglichkeiten zu haben. „Das hat mich nach vorne getrieben. Mit 19 Jahren gründete ich meine erste Galerie“. Johann König ist ein Beispiel für die Überwindung von angeblichen Grenzen. Selbst sehbehindert, unterstützt er die Patientenselbsthilfe als Mitglied des Kuratoriums von PRO RETINA und hat für die Versteigerung seine Galerie bereitgestellt. Rund 300 kunstinteressierte Gäste folgten der Einladung zu der ersten RETINALE. 

Dario Madani dankte Johann König, den Künstlerinnen und Künstlern und Galeristen, die ihre Werke für die Versteigerung zur Verfügung gestellt hatten, dem Auktionator Dr. Kilian Jay von Seldeneck, der Kunsteventmanagerin Saskia de Vries und den Gästen, die die Werke für den guten Zweck ersteigerten: „Das Geld hilft uns, Menschen über das Leben mit Netzhauterkrankungen zu informieren, sie zu sensibilisieren und aufzurütteln. Es ermöglicht uns, Betroffene zu beraten und ihnen zu zeigen, wie ein selbstbestimmtes Leben trotz Sehbehinderung gelingt. Es ist ein wichtiger Baustein auf dem langen Weg zu Inklusion und Teilhabe, der noch vor uns liegt“, so Madani.