Neue Horizonte im Bereich Geographische Atrophie (GA) – Sind wir bereit?

DOG-Symposium von Apellis mit hochkarätiger Diskussion • Expert:innen sind sich einig: Der Therapiebedarf im Bereich GA ist groß • C3-Komplementinhibition könnte das Fortschreiten der GA verlangsamen

Pexels / Anna Shvets
Pexels / Anna Shvets

Neueste Forschungsergebnisse, Entwicklungen und zukunftsweisende Innovationen in der Augenheilkunde auf dem 121. Kongress der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) in Berlin: Thema des Symposiums von Apellis Germany GmbH war die Geographische Atrophie (GA) als eine der wichtigsten aktuellen Herausforderungen im Bereich der ophthalmologischen Versorgung von Patient:innen. Im Rahmen der Veranstaltung gaben namhafte Expert:innen einen Überblick über die Indikation, diskutierten den Medical Need dieser Erkrankung und zeigten anhand aktueller Daten, dass mit zukünftigen Behandlungsmöglichkeiten eine neue Ära beginnt. 

Die Geographische Atrophie (GA) im Fokus 

Die GA geht mit einem substanziellen Visusverlust einher und stellt Patient:innen vor große Herausforderungen: Weltweit sind etwa 5 Millionen Menschen von der Geographischen Atrophie als fortgeschrittener Form der trockenen altersbedingten Makuladegeneration betroffen.1,2 Laut der Einschätzung einer Meta-Analyse wird die jährliche Inzidenz der GA auf 1,4 Fälle pro 1000 in Europa geschätzt. „Aktuell steht Patient:innen in Europa noch keine zugelassene medikamentöse Therapie zur Verfügung, die die Progression der GA stoppen oder verlangsamen kann. Umso höher ist der Bedarf nach neuen Behandlungsmöglichkeiten in der augenärztlichen Versorgung“, betont Prof. Frank G. Holz (Bonn). Die Angst vor schwerer Sehbehinderung und Erblindung geht für die Betroffenen mit hohen psychischen Belastungen einher. 

Neben der Geographischen Atrophie ist die neovaskuläre AMD eine weitere Hauptform der fortgeschrittenen altersabhängigen Makuladegeneration (AMD).3 Sie ist gekennzeichnet durch das krankhafte Wachstum von Blutgefäßen unter und in die Netzhaut. „Im Gegensatz dazu manifestiert sich die GA durch die Entwicklung und die kontinuierliche Ausdehnung von Atrophiearealen, die mit korrespondierenden absoluten Skotomen einhergehen“ erläutert Prof. Joachim Wachtlin (Berlin). 

Hoher medizinischer Bedarf: Komplementinhibition bei GA 

„Eine Schlüsselrolle bei der Pathogenese nimmt die Komplementüberaktivierung ein, die durch C3-Inhibition zielgerichtet supprimiert werden kann. Eine Substanz, die genau in diesen Prozess eingreift, ist Pegcetacoplan: Sie zielt auf den Komplementfaktor C3, der die überschießende Aktivierung der Komplementkaskade, die einen Teil des Immunsystems darstellt, reguliert.4 Mit einer Zulassung von Pegcetacoplan in Europa könnte erstmals eine Inhibierung der Komplementüberaktivierung bei Patient:innen mit GA möglich sein“, so Prof. Wachtlin abschließend. 

Um dem hohen ungedeckten medizinischen Bedarf im Behandlungsalltag zu entsprechen, hat die US-amerikanische Arzneimittelbehörde (FDA) Pegcetacoplan von Apellis Pharmaceuticals bereits im Februar 2023 als erste zielgerichtete Behandlungsoption der Geographischen Atrophie in den Vereinigten Staaten zugelassen. Von der Europäischen Arzneimittel Agentur EMA wird Pegcetacoplan für die Behandlung der Geographischen Atrophie als Folge der AMD,derzeit geprüft. 

Literatur: 

1 Wong WL et al. Lancet Glob Health 2014;2:e106–16  
2 Chakravarthy U et al., Ophthalmology 2018, 125:842–849 
3 Ambati J et al. Nat Rev Immunol 2013;13:438-451 
4 Kolev M et al. Nat RevImmunol 2014;14:811-20 

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