Young Talents in Clinical Research: Unterstützung für Sophia Morandis Forschungsprojekt zum Augenoberflächenmikrobiom

Der diesjährige "Young Talents in Clinical Research" unterstützt 14 junge Ärztinnen und Ärzte aus Krankenhäusern in der ganzen Schweiz. Dazu zählt auch die Ophthalmologin Sophia Morandi vom Universitätsspital Bern, wo sie im Mikrobiom-Forschungsteam von Dr. phil Denise Zysset-Burri arbeitet.

Sophia C. Morandi, MSc
Sophia C. Morandi, MSc

„The ocular surface microbiome in health and disease“ lautet der Titel des unterstützten Forschungsprojekts. Es untersucht die Rolle des menschlichen Augenoberflächenmikrobioms (AOM) in der Erhaltung der Gesundheit der Augenoberfläche sowie auch in der Entstehung von Erkrankungen. Der Begriff „Augenoberflächenmikrobiom“ bezieht sich auf alle Mikroben, einschließlich Bakterien, Viren, Archaeen und Eukaryoten, und ihr genetisches Material, welche sich auf der Oberfläche des Auges befinden. Obwohl das AOM ein noch wenig erforschtes Gebiet ist, deuten erste Ergebnisse darauf hin, dass dieses die Augenoberfläche vor der Besiedlung durch Krankheitserreger schützen kann. Außerdem konnten Veränderungen in der Zusammensetzung des AOMs in Verbindung mit Augenerkrankungen wie dem „Trockenen Auge“ gebracht werden. 

Ein unverzichtbarer Schritt für die Erforschung des AOMs bei Augenerkrankungen besteht darin, das Verständnis des „Kernmikrobioms" auf der gesunden Augenoberfläche zu vertiefen. Daher wird in dieser Studie mithilfe von neusten Sequenziermethoden (whole metagenome shot gun sequencing) die mikrobielle Zusammensetzung, die Funktion, die Individualität und die Stabilität des AOMs in gesunden Augen untersucht. Des Weiteren wird der Einfluss von demografischen und weiteren Faktoren, welche potenziell im Zusammenhang mit trockenen Augen stehen, wie z.B. Rauchen, geprüft. Zudem wird die Assoziation zwischen dem AOM und der Proteinzusammensetzung der Tränen analysiert, da diese u.a. durch ihre antimikrobiellen Komponenten in Interaktion mit dem Mikrobiom stehen. Das langfristige Ziel dieser Forschungsarbeit ist es, neue Ansätze für die Prävention, Erkennung und gezielte Behandlung von Augenerkrankungen zu entwickeln.

Bild © BioRender

Mentor des Projekts ist Prof. Dr. Dr. med Martin Zinkernagel, Co-Klinikdirektor der Abteilung für Augenheilkunde des Inselspitals, dem Universitätsspital in Bern.  In seiner Abteilung arbeitet Sophia Morandi im Mikrobiom-Forschungsteam von Dr. phil Denise Zysset-Burri.

Gemeinsam mit der Gottfried und Julia Bangerter-Rhyner-Stiftung hat die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) 2017 das Förderprogramm Young Talents in Clinical Research (YTCR) lanciert, um junge Ärztinnen und Ärzte für erste Schritte in der klinischen Forschung zu motivieren.

Instrumente:
Beginner grant zur Finanzierung von „protected research time": max. CHF 75'000.– pro Person, verteilt über ein bis zwei Jahre.
Project grant für ein anschließendes, eigenes Forschungsprojekt: max. CHF 40'000.– pro Jahr für max. 2 Jahre.

Die unterstützte Forschungstätigkeit muss in der Schweiz stattfinden.