Trockene AMD: Versorgung von Patienten soll verbessert werden

Nach Abschluss des ersten bundesweiten Selektivvertrags zur trockenen AMD lässt die Augenklinik Sulzbach jetzt die ersten Patienten davon profitieren. Der Vertrag zwischen der KKH und dem VISYOnet Qualitätsnetzwerk, dem neben der Augenklinik Sulzbach als Gründungsmitglied bundesweit noch über 300 Augenärzte und Kliniken angehören, zielt darauf ab, die Versorgung von Patienten mit einer trockenen AMD zu verbessern.

PD Dr. Dr. med. Boris Stanzel, Leiter des Makulazentrum Saar, beim Patientengespräch. Bild: Augenklinik Sulzbach
PD Dr. Dr. med. Boris Stanzel, Leiter des Makulazentrum Saar, beim Patientengespräch. Bild: Augenklinik Sulzbach

In Deutschland sind fast 5,8 Mllionen und EU-weit ca. 34 Millionen Menschen von einer AMD betroffen. Prognostiziert wird bis 2050 ein weiterer Anstieg um 25 Prozent der an AMD erkrankten Menschen.

Derzeit ist nur eine kleine Patientengruppe, die an der sogenannten feuchten AMD leidet, behandelbar. Jedoch leiden 90 Prozent aller AMD-Patienten an der trockenen Form, für die es bisher noch keine etablierte Therapie gibt. Allerdings stehen neue Therapiemöglichkeiten, die ein Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen können, kurz vor der Zulassung. Zusätzlich konnten Studien belegen, dass auch eine Lebensstilveränderung das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen kann.

Risikopatienten frühzeitig identifizieren 

Vor diesem Hintergrund haben das VISYOnet Qualitätsnetzwerk und die Krankenkasse KKH den bundesweit ersten Selektivvertrag zur frühzeitigen Diagnostik und Verbesserung der Versorgungsqualität von Patienten mit trockener Makuladegeneration abgeschlossen. Im Rahmen des Vertrages werden Patienten mit einem Risiko zur Entwicklung einer AMD frühzeitig identifiziert, regelmäßig mit moderner OCT-Diagnostik kontrolliert und umfassend beraten. Risikopatienten können so rechtzeitig für Lebensstilveränderungen sensibilisiert werden und Risikofaktoren vermeiden. Auch Patienten mit feuchter AMD können so früher erkannt und behandelt werden. Damit wird nachweislich das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt oder aufgehalten, und der Verlust des Sehvermögens in vielen Fällen verhindert.

Das VISYONET-Qualitätsnetzwerk ist ein kooperativer Zusammenschluss zwischen der GSA (Genossenschaft Saarländischer Augenärzte e.G.) und über 300 niedergelassenen Augenärzten sowie 7 Augenkliniken im Saarland, in Rheinland-Pfalz, Baden Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Niedersachsen. Ziel ist die bestmögliche Behandlung von Patienten mit Makulaerkrankungen nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen - ohne Zuzahlung für die Patienten. Das Qualitätsnetzwerk ist eine eigenständige GmbH unter der medizinischen Leitung des Vorsitzenden der GSA. Die Augenklinik Sulzbach gehört zu den Gründungsmitgliedern dieser Qualitätsinitiative.

Dazu bestehen mit nahezu allen Krankenkassen Verträge zur integrierten Versorgung, die es Augenärzten ermöglicht, diese Patienten bestmöglich nach wissenschaftlicher Evidenz zu behandeln. Mit über 60.000 Behandlungen pro Jahr ist das VISYOnet-Qualitätsnetzwerk eine der größten Versorgungseinheiten für Patienten mit Makulaerkrankungen in Deutschland.

Der neue VISYOnet-Vertrag ermöglicht erstmals, dass auch Patienten mit trockener AMD von einer höherwertigen Versorgungsqualität profitieren. An diesem Pioniervertrag können bundesweit alle Ärzte, Kliniken und Patienten teilnehmen.

Quelle: Augenklinik Sulzbach