AbbVie und iSTAR Medical: Strategische Allianz zur Vermarktung des MINIject®

Das US-amerikanische und das belgische Unternehmen gaben eine strategische Transaktion zur Weiterentwicklung und Vermarktung des MINIject® von iSTAR Medical bekannt. Der Stent ist seit November 2021 in Europa für Patienten mit primärem Offenwinkelglaukom zugelassen. Aktuell läuft eine Premarket-Approval-Studie (STAR-V), um die Vermarktung in den Vereinigten Staaten zu ermöglichen.

MINIject®. Bild: iSTAR Medical
MINIject®. Bild: iSTAR Medical

Die Allianz, so die gemeinsame Presseinformation, biete AbbVie die Möglichkeit, sein vielfältiges Augenheilkundeportfolio weiter auszubauen und zusätzliche Behandlungsoptionen für Glaukompatienten bereitzustellen. Die Zusammenarbeit verfolge das Ziel, den MINIject® weltweit mehr Patienten zugänglich zu machen. Vertragsbedingungen beinhalten eine Vorauszahlung von 60 Mio. US-Dollar an iSTAR Medical. Das belgische Unternehmen wird die Entwicklung und Kommerzialisierung des MINIject® bis zum Abschluss der US-amerikanischen PMA-Studie fortsetzen.

Der MINIject® zählt zu den MIGS-Verfahren. Die mikroinvasive Glaukomchirurgie verspricht schnellere, sicherere und schonendere Operationen, kürzere Heilungszeiten mit weniger Beschwerden und eine Verringerung des Medikamentenbedarfs. Bei dem Implantat handelt es sich um eine weiche, schwammartige Matrix aus Silikonhohlkugeln. Das biokompatible Material soll Fibrosierung und Abkapselung verhindern. Der Stent wird in einem transparenten Mikrotrokar geliefert. Damit wird der MINIject® nach einer Kornealinzision zur Iriswurzel geführt, der Suprachoroidalraum eröffnet und das Implantat positioniert. Wenn sich die Markierung auf dem Implantat auf der Höhe des Ziliarsporns befindet, wird der Mikrotrokar zurückgezogen und das Implantat dadurch freigesetzt. Studie berichten von effektiver Drucksenkung und Medikamentenreduktion ohne signifikanten Endothelzellverlust bei geringen Komplikationen. 

Im Rahmen der Vereinbarung erhält iSTAR Medical eine Vorauszahlung in Höhe von 60 Millionen US-Dollar und wird MINIject® bis zum Abschluss der klinischen Studie STAR-V weiterentwickeln und vermarkten. AbbVie wird das exklusive Recht haben, iSTAR Medical zu übernehmen und die anschließende weltweite Entwicklung und Vermarktung des MINIject® zu leiten. Sollte AbbVie das Recht zur Übernahme von iSTAR Medical wahrnehmen, hätten die Aktionäre von iSTAR Medical außerdem Anspruch auf zusätzliche Zahlungen von bis zu 475 Mio. USD in Form einer Abschlusszahlung und bei Erreichen bestimmter vorher festgelegter Zielvorgaben.

iSTAR Medical wird bis zum Abschluss der STAR-V-Studie ein unabhängiges Unternehmen bleiben. Die Finanzierung wird die weitere Entwicklung und Vermarktung von MINIject® unterstützen, einschließlich laufender klinischer Studien und weiterer Verbesserungen der Technologie.

Quelle: AbbVie