Priv. Doz.in Dr. Katharina Krepler neue Präsidentin der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG)

Dr. Katharina Krepler ist Primaria an der Augenabteilung der Klinik Landstraße und der Klinik Donaustadt, Wien. Die Nachfolgerin von Univ. Prof. Dr. Michael Amon plant ein ambitioniertes Zukunftsprogramm für die österreichische Ophthalmologie.

Dr. Katharina Krepler und Prof. Dr. Michael Amon. Foto: H. Vollnhofer. © ÖOG
Dr. Katharina Krepler und Prof. Dr. Michael Amon. Foto: H. Vollnhofer. © ÖOG

Der scheidende ÖOG-Präsident Primarius Univ. Prof. Dr. Michael Amon gratuliert seiner Nachfolgerin sehr herzlich zur Wahl. Seine Amtszeit war zwar durch die Pandemie stark erschwert, dennoch konnten zukunftsweisende Projekte wie die Thematisierung der Müllvermeidung im OP angestoßen werden. Die ÖOG hat dazu eine österreichweite Befragung in allen Augenabteilungen durchgeführt, deren Ergebnisse bei einer Podiumsdiskussion im Rahmen des Augenkongresses in Villach erörtert wurden. Auch wurde ein in Kooperation mit der Apothekerkammer entstandenes Kompendium magistraler ophthalmologischer Rezepturen präsentiert.

Die neue Präsidentin der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft (ÖOG), Frau Priv.-Doz. Dr. Katharina Krepler, leitet in Wien die Augenabteilung Klinik Landstraße und Klinik Donaustadt. In ihrer zweijährigen Amtszeit möchte sie ihren Schwerpunkt neben der Weiterführung der Projekte ihres Vorgängers auf die Verbesserungen im nationalen und internationalen Wissensaustausch legen, die Awareness für Chancengleichheit in der chirurgischen Ausbildung erhöhen und auch im Bereich Müllmanagement in der Ophthalmo-Chirurgie neue Wege anstoßen.

Beteiligung an und/oder Etablierung nationaler und internationaler ophthalmologischer Register

Patientinnen und Patienten, Leistungserbringer und auch die Gesundheitspolitik haben letztendlich ein gemeinsames Interesse an einer qualitativ hochstehenden und gleichzeitig finanzierbaren Gesundheits­versorgung. Gesundheitsbezogene Register übernehmen hierbei eine wichtige Funktion. Sie sind ein maßgeblicher Bestandteil der Qualitätssicherung, tragen zur Transparenz und Ver­gleichbarkeit medizinischer Leistungen bei, sind Grundlage für klinische und epidemiologische Forschung und liefern in weiterer Folge wichtige Daten für die ophthalmologische Gesundheitspolitik und ­-planung.

Mit der Zunahme von chronischen Augenerkrankungen, neueren Entwicklungen wie der personalisierten Medizin, Big Data, quantified self technologies, e­Health etc. gewinnen sie zunehmend an Bedeutung.

Frau Priv. Doz.in Katharina Krepler ist es ein Anliegen, dass unter der Koordination der ÖOG, sinnvolle, augengesundheitsbezogene Register gefördert werden bzw. der Anschluss an bestehende internationale Register angestrebt wird. Synergistisch käme es dabei auch zur Verbesserung der nationalen und internationalen Vernetzung und des Wissensaustausches, der pandemiebedingt in den letzten Jahren deutlich erschwert wurde.

Frauen in der Chirurgie

Die Medizin ist weiblich, doch nur wenige der ophthalmologisch chirurgisch Tätigen sind weiblich. Die Schlussfolgerung ist für Viele klar: Frauen möchten nicht chirurgisch tätig sein. Doch ist das wirklich so?

Die Augenchirurgie gilt als zeitintensiv, herausfordernd und familienunfreundlich. Teilzeit in der Chirurgie ist fast ein No-Go. Wer beruflich erfolgreich sein möchte und gleichzeitig eine Familie gründet, stößt auf viele Hindernisse. Die lange Ausbildungszeit, klassische Rollenverteilung in der Kinderbetreuung, das chirurgische Beschäftigungsverbot in der Schwangerschaft, um nur Einige zu nennen. Auch in leitenden Positionen begegnet man Frauen seltener als Männern.

„Frauen brauchen umfassende Unterstützung, wenn sie in einer Arbeitswelt erfolgreich sein wollen, in der auch nach „120 Jahren Frauen in der Medizin“, patriarchalisch Strukturen etabliert sind,“ so die neue ÖOG Präsidentin. Darum brauchen Frauen auch in der Augenchirurgie Rollenvorbilder und ein Netzwerk, das einen Erfahrungs- und Wissenschaftsaustausch bietet. Ermutigen möchte Doz.in Krepler auch die Kommission der Austrian Young Ophthalmologists, sich mit dieser Thematik auseinanderzusetzen.

Müllvermeidung im OP

Der Krankenhausalltag ist durch hygienische Notwendigkeiten ein ressourcenintensiver Prozess, insbesondere im OP-Bereich – besonders auch bei chirurgischen Eingriffen am Auge. Patientensicherheit hat den höchsten Stellenwert. Zudem darf der Stand der Wissenschaft und Technik nicht außer Acht gelassen werden. Der Blick auf die Rolle des Herstellers zeigt: Was dort passiert, ist sehr wichtig, da schon hier die Basis zur weiteren Trenn- und Verwertbarkeit gelegt wird. Daher ermuntert ÖOG-Präsidentin Krepler zum Austausch mit der Industrie, um zukünftige Recycling-Programme zu etablieren.

Ophthalmologie: Steigender Bedarf trifft auf Pensionierungswelle

In einer älter werdenden Gesellschaft steigt auch der Bedarf an augenärztlicher Versorgung. Gleichzeitig erleben wir gerade eine Pensionierungswelle, die auch viele andere Professionen betrifft. „Es ist uns daher ein besonderes Anliegen, junge Medizinerinnen und Mediziner für den Beruf des Augenarztes / der Augenärztin zu begeistern,“ so die neue ÖOG Präsidentin abschließend.

Quelle: Österreichische Ophthalmologische Gesellschaft (ÖOG)