Der Keratokonus ist eine Erkrankung, die zu einer zunehmenden Sehverschlechterung führt. Ursache ist eine progrediente Verdünnung und Verformung der Hornhaut. Für die Pathogenese und Behandlung des Keratokonus sind daher Veränderungen in der kornealen Biomechanik und Morphologie besonders interessant. Beide Aspekte werden im Rahmen dieses Symposiums anhand aktueller und innovativer Forschungsansätze beleuchtet. Der erste Vortrag beschäftigt sich mit der Möglichkeit der in-vivo Messung der kornealen Biomechanik sowie der Veränderungen, die im Rahmen eines Keratokonus erkennbar sind und zur Diagnostik und Klassifikation eingesetzt werden können. Der zweite Vortrag geht auf die grundlagenwissenschaftlichen Aspekte der kornealen Biomechanik bei Keratokonus und Veränderung der Biomechanik durch Crosslinking ein. Thema des dritten Vortrags ist die Brillouin Spectroscopy, welche eine neue Methode zur ortsaufgelösten in-vivo Erfassung der biomechanischen Eigenschaften der Hornhaut ist. Der vierte Vortrag demonstriert aktuelle Erkenntnisse zu den histopathologischen Veränderungen bei Keratokonus und nach kornealem Crosslinking. Im letzten Vortrag wird auf den klinischen Nutzen der morphologischen Darstellung mittels intraoperativer optischer Kohärenztomographie eingegangen, welche zur operativen Therapie des Keratokonus auf verschiedene Weise eingesetzt werden kann.
Fr04-01 Keratokonus: Biomechanik in-vivo
Neben der Topographie und der Tomographie der Hornhaut hat die Analyse der kornealen Biomechanik mittlerweile einen festen Stellenwert in der täglichen Praxis. Als Ergänzung der tomographischen ABCD-Klassifikation für den Keratokonus und andere ektatische Hornhauterkrankungen wird das "Homburg Biomechanical E-Staging" vorgestellt, welches eine intuitive Beurteilung des biomechanischen Schweregrads ektatischer Hornhauterkrankungen ermöglicht und gleichzeitig die ABCD-Klassifikation um den Eckpfeiler der Biomechanik ergänzt.
· Elias Flockerzi (Homburg/Saar)
Fr04-02 Keratokonus und Crosslinking: Biomechanik ex-vivo
· Stefan Lang (Freiburg)
Fr04-03 Brillouin Spectroscopy bei Keratokonus
· Theo G. Seiler (Düsseldorf)
Fr04-04 Keratokonus und Crosslinking: Histopathologische Veränderungen
Der Keratokonus zeigt im fortgeschrittenen Stadium histologisch charakteristische Veränderungen. Bei Hornhautmaterial nach Crosslinking (CXL) konnte histopathologisch als seltene Komplikation des Verfahrens ein persistierender Keratozytenverlust identifiziert werden. Dieser findet sich in 11 von bislang 12 publizierten Fällen von Hornhautmaterial nach CXL. Die histopathologische Aufarbeitung weiterer 11 Gewebepräparate zeigt aber auch zunehmend Hornhäute, die keinen persistierenden Keratozytenverlust nach CXL aufweisen.
· Martina Herwig-Carl (Bonn)
Fr04-05 Morphologische Darstellung mittels iOCT bei Keratokonus
· Björn Bachmann (Köln)