Die frühen/intermediären nichtexsudativen Manifestationsformen der altersabhängigen Makuladegeneration (AMD) verlaufen progredient hin zu atrophischen und/oder neovaskulären Spätformen. Die geographische Atrophie geht unbehandelt mit einem progredienten irreversiblen korrespondierenden Funktionsverlust einher. Eine präzisere Charakterisierung des natürlichen Verlaufs zusammen mit der Identifikation neuer struktureller und funktioneller Biomarker hat wesentlich zum besseren Verständnis der Erkrankung beigetragen. Hieraus sind u.a. neue Klassifikationssysteme erwachsen (CAM: iRORA/cRORA) sowie strukturelle, funktionelle und patient-reported outcome (PRO) klinische Endpunkte, um Interventionen auch in den früheren Stadien auf ihre Wirksamkeit und Sicherheit hin zu prüfen, womit sich aktuell die europäische MACUSTAR-Studie befasst. Viel Potential besitzen hierbei KI-basierte Auswertungs-Algorithmen für die bildgebenden und funktionellen Merkmalsausprägungen. Darüber hinaus lassen sich - z.T. auch basierend auf dem Wissen über die genetischen Faktoren - Risiken modifizieren. Pharmakologische Ansätze mit Komplement-Inhibitoren weisen erstmals auf die Möglichkeit der therapeutischen Verlangsamung der Progression der geographischen Atrophie hin - mit der Aussicht, die foveale Funktion, die häufig initial ausgespart ist („foveal sparing“), länger aufrechtzuerhalten. Im Rahmen des Symposiums werden diese Aspekte eingehend beleuchtet und diskutiert.
Fr03-01 Imaging: neue Biomarker und CAM-Klassifikation
Ziel des Referates ist es, einen Überblick über neueste Forschungsergebnisse zur Manifestation und dem klinischen Verlauf der trockenen, atrophen AMD zu geben. Insbesondere liegt der Fokus auf dem Monitoring von Biomarkern mittels Netzhaut-Bildgebung, das für die Beurteilung von Therapieansätzen eine entscheidende Rolle einnimmt. Dazu zählt auch die Stadieneinteilung und Beschreibung von frühen Veränderungen der Atrophie gemäß der Classification of Atrophy Meeting (CAM)-Gruppe, die mittels optischer Kohärenztomographie visualisiert werden.
· Steffen Schmitz-Valckenberg (Salt Lake City, Vereinigte Staaten)
Fr03-02 Intermediäre AMD – welche Endpunkte sind für klinische Studien sinnvoll?
· Robert P. Finger (Bonn)
Fr03-03 Erkenntnisse aus EyeRisk: Wie lassen sich Risiken modifizieren?
· Marius Ueffing (Tübingen)
Fr03-04 AI-basierte Struktur- und Funktionsanalysen bei trockener AMD
· Maximilian Pfau (Basel, Schweiz)
Fr03-05 Therapieansätze für die geographische Atrophie: welche Effekte sind klinisch relevant?
· Frank G. Holz (Bonn)