Die Perimetrie ist eine der wichtigsten Zusatzuntersuchungen in der Neuroophthalmologie. Dieses Symposium stellt klinisch relevante Themen in den Mittelpunkt. Ein Schwerpunkt liegt auf den Hemianopsien. Zunächst erfolgt ein Ausblick auf zu erwartende künftige Entwicklungen. Erörtert werden soll weiterhin die Frage, inwieweit Training Gesichtsfeldausfälle durch Sehbahnläsionen beeinflussen kann. Angesichts zahlreicher Angebote teils kostspieliger Trainingsprogramme ist dies ein Thema von hoher Praxisrelevanz. Relevant sind auch vorgetäuschte Gesichtsfeldausfälle. Früher dominierten konzentrische Einengungen, heute sind es immer mehr auch Halbseitenausfälle, sowohl homonym als auch heteronym oder einseitig. Dies stellt den Untersucher vor beträchtliche Probleme. Konsequenz eines echten Halbseitenausfalls sind umfangreiche Untersuchungen mit aufwändiger Bildgebung oder sogar Liquordiagnostik. Dies muss natürlich vermieden werden, wenn es sich um nicht organische Ausfälle handelt. Teststrategien zum Nachweis der nicht organischen Ursache eines Gesichtsfeldausfalls werden besprochen. Des Weiteren soll ein Blick über unser Fach hinaus erfolgen. Epilepsien spielen zahlenmäßig eine große Rolle. Ein Drittel der Patienten ist konservativ nicht ausreichend behandelbar. Da aber bei unbehandelter Epilepsie Dauerschäden drohen, kommt in diesen Fällen die chirurgische Therapie zum Zug. Dies kann die Amputation einer Sehbahn zur Folge haben. Was dies bedeutet und wie man damit umgehen kann, soll in einem über unser Fach hinausweisenden Vortrag erörtert werden.
Do17-01 Zukünftige Entwicklungswege in der konventionellen Perimetrie
Dieser Beitrag befasst sich schwerpunktmäßig mit der kinetischen Perimetrie sowie deren Automatisierung und Standardisierung. Dieses Verfahren hat in der Neuroophthalmologie große Bedeutung bei der Erfassung tiefer, umschriebener Skotome und ist zudem für die Untersuchung von Personen mit reduziertem Kooperationsvermögen geeignet. Die Standardisierung dieses Verfahrens ist von Bedeutung für die Beurteilung neuartiger (z.B. molekulargenetischer) Therapieverfahren und für das Gutachtenwesen.
Die Visualisierung und Auswertung von Gesichtsfeldbefunden sowie zukünftige Perimetrie-Anwendungsgebiete (u.a. „Halometrie“, Visus-/Farbsinn-bezogene Perimetrie) werden kurz dargestellt.
· Ulrich Schiefer (Aalen/Tübingen)
Do17-02 Training bei homonymer Hemianopsie
· Susanne Trauzettel-Klosinski (Tübingen)
Do17-03 Besonderheiten bei Hemianopien
· Felix Tonagel (Tübingen)
Do17-04 Homonyme Hemianopsie durch Epilepsie-Chirurgie
· Lisa Neumayr (Vogtareuth)