CBM: Große Hilfsbereitschaft für Millionen Menschen

Jahresbericht 2021 der Christoffel-Blindenmission - Plus bei Spenden und Projekten trotz vieler Herausforderungen

Aisha aus Uganda ist eine von rund 5,5 Millionen Menschen, die in den CBM-geförderten Projekte Hilfe fanden. © CBM
Aisha aus Uganda ist eine von rund 5,5 Millionen Menschen, die in den CBM-geförderten Projekte Hilfe fanden. © CBM

Nach dem pandemiebedingten Rückgang der Aktivitäten im ersten Corona-Jahr hat die Christoffel-Blindenmission (CBM) im Jahr 2021 wieder mehr Menschen mit ihren Projekten erreicht. Dies zeigen die Zahlen im soeben veröffentlichten Jahresbericht. Besonders die Maßnahmen im Kampf gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten konnten in deutlich größerem Umfang durchgeführt werden. Insgesamt erhielten mehr als 50 Millionen Menschen in den ärmsten Regionen der Welt Unterstützung von der CBM. Auch die Geldspenden sind allen wirtschaftlichen Unsicherheiten zum Trotz zum wiederholten Mal gestiegen. Weltweite Krisen sind jedoch auch in Zukunft eine Herausforderung für die Arbeit der CBM.

Auch wenn die Auswirkungen der Corona-Pandemie immer noch zu spüren sind, kehrte die CBM in ihrer Programmarbeit im vergangenen Jahr schrittweise wieder zur Normalität zurück. Viele der Maßnahmen, die im Jahr 2020 etwa aufgrund von Ausgangssperren und Kontaktbeschränkungen verschoben werden mussten, wurden 2021 nachgeholt. „Die CBM hat sich sehr gut auf die schwierigen Rahmenbedingungen eingestellt“, erklärt CBM-Vorstand Dr. Rainer Brockhaus. „Gerade in Krisenzeiten gehören Menschen mit Behinderungen zu den Schwächsten der Gesellschaft. Ihr Leben zu verbessern, bleibt unsere Aufgabe, der wir gemeinsam mit unseren Spenderinnen und Spendern mit all unserer Kraft nachgehen.“

Umfassende Hilfe und Pionierarbeit

5,5 Millionen Menschen hat die CBM zusammen mit ihren lokalen Partnern im Jahr 2021 durch Operationen und andere medizinische Behandlungen sowie mit Reha-Maßnahmen und Bildung umfassend geholfen. Das sind 1,5 Millionen Menschen mehr als noch im Vorjahr. Noch größer waren der Nachholbedarf und dementsprechend die Steigerung bei der Verteilung von Medikamenten gegen vernachlässigte Tropenkrankheiten, beispielsweise Trachom und Flussblindheit. Wurden dadurch im Jahr 2020 lediglich 10,3 Millionen Menschen erreicht, waren es 2021 insgesamt 47,1 Millionen Menschen. Im Südsudan und in der Demokratischen Republik Kongo erhielten einheimische Fachkräfte außerdem erstmalig Schulungen in einer speziellen Technik zur Sehkraft erhaltenden Lidoperation bei Trachom. Damit hat die CBM in diesen Ländern wichtige Pionierarbeit im Kampf gegen die bakterielle Augeninfektion geleistet.

Unterstützer bleiben zugewandt

Auch auf ihre Spenderinnen und Spender konnte die CBM im Jahr 2021 zählen. Vorstand Brockhaus betont: „Das Bewusstsein für Menschen in Not und damit die Hilfsbereitschaft sind weiterhin sehr groß. Die Geldspenden sind im vergangenen Jahr um fünf Prozent von 67,8 Millionen auf 71,2 Millionen Euro gestiegen.“ Hinzu kamen Erträge aus Nachlässen, öffentlichen Mitteln und Bußgeldern sowie Sachspenden. Die Sachspenden hatten einen Wert von knapp 134 Millionen Euro. Sie beinhalten Medikamentenspenden zur Bekämpfung von vernachlässigten Tropenkrankheiten. Hier ist diesmal ein Rückgang von 47,7 Millionen Euro zu verzeichnen: Die CBM hatte im Jahr zuvor überdurchschnittlich viele Medikamentenspenden erhalten, die auch noch für die Verteilaktionen 2021 genutzt wurden. 

Neue Herausforderungen durch weltweite Krisen

Die CBM hat die Auswirkungen der Corona-Pandemie sehr gut abfedern können. Der Krieg in der Ukraine konfrontiert die Organisation mit einer neuen Krisensituation, die weitreichende weltweite Folgen hat. „Die Menschen im Kriegsgebiet erleben furchtbares Leid. Zusätzlich führen ausbleibende Getreidelieferungen und steigende Rohstoffpreise zu Lebensmittelknappheit und Hungersnöten in Afrika“, so Brockhaus. Die CBM engagiert sich kurzfristig und zeitlich begrenzt für Menschen mit Behinderungen in der Ukraine und wird ebenso schnell mit Nothilfe-Maßnahmen bei Hungerkrisen in Entwicklungsländern reagieren. Im Fokus der CBM bleibt der Einsatz für Menschen mit Behinderungen im globalen Süden. Wie sich vor dem Hintergrund des Krieges in Europa die Spendenbereitschaft für diese Aufgabe entwickelt, ist schwer absehbar. Derzeit verzeichnet die CBM stabile Einnahmen und blickt trotz aller Herausforderungen optimistisch auf das Jahr 2022.

Über die CBM

Die Christoffel-Blindenmission (CBM) zählt zu den international führenden Organisationen für inklusive Entwicklungszusammenarbeit. Sie unterstützt Menschen mit Behinderungen in den ärmsten Ländern der Welt – und das seit mehr als 110 Jahren. Gemeinsam mit ihren lokalen Partnern sorgt sie dafür, dass sich das Leben von Menschen mit Behinderungen grundlegend und dauerhaft verbessert. Sie leistet medizinische Hilfe und setzt sich für gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe ein. Ziel ist eine inklusive Welt, in der Menschen mit und ohne Behinderungen ihre Fähigkeiten einbringen können und niemand zurückgelassen wird. Im vergangenen Jahr förderte die CBM 492 Projekte in 46 Ländern. Mehr unter cbm.de.